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Am Ufer des Greifensees – Silberweiden

Letztes Aufbäumen des Spätsommers 2019, am 27.10.2019

Gepostet von Cyrill Steiger am 28. Oktober 2019

Es ist Ende Oktober. Bald ziehen Nebelschwaden über die Binnengewässer und Sumpfgebiete, wenn der November unmittelbar bevorsteht. Ich glaube Zugvögel gesehen zu haben, die sich auf die lange Reise in den Süden aufmachen, um der Kälte zu entfliehen. Sie kennen diesen „Winter-Blues“ nicht, von dem einige Menschen wie ich immer wieder eingeholt werden, wenn der Sommer sich definitiv verabschiedet. Bei Temperaturen um die 20° Grad Celsius zieht es tausende Sonnenhungriger noch einmal in die vor Kraft strotzenden Natur hinaus. Wären die nun üppigen Farben des Herbstes Töne in Musik, dann dürfte man sich dieses Aufbäumen als Crescendo verstehen; verspielt opulent, wie auch melancholisch.

Ich war auf der Suche nach verschiedenen Weidenbaumarten, Silberweiden, wie Trauerweiden, die an Uferböschungen von Seen und Flüssen anzutreffen sind, knorrig und wie einem Märchen entsprungen. Seit Jahren war ich nicht mehr am Greifensee. Es zog mich an diesem schönen Oktobertag dahin. Familien mit Kindern, Inline-Skater, junge verliebte Paare und Rentner mit Schosshündchen, aber auch mit grossen Hunden flanierten auf den gut ausgebauten Wegen, entlang des sonnendurchfluteten Ufers. Einige schlenderten gemütlich durch die am Boden liegenden, bunt gefärbten Blätter; andere sassen in den Uferbuchten und beobachteten die langsam untergehende Sonne über dem See, dessen fast glatte Oberfläche immer wieder von lokalen Winden sich zu kräuseln begann. Doch Bilder sprechen für sich und so lasse ich hier einmal weitgehend kommentarlos einige Impressionen auf den Betrachter wirken. Es war fantastisch! In wahrstem Sinne schien die Natur sich noch einmal in ihrer letzten Lebenskraft aufbäumen zu wollen, bevor die Kälte des Winters und die Grautöne in der vom Nebel eingehüllten Umgebung dominieren.

Silberweide am Greifensee

Knorrige, tief sitzende Wurzeln einer Silberweide am Ufer des See, schützen den Baum davor, bei Winter- und Gewitterstürmen im Sommer umzustürzen.

Diese Silberweide scheint schon einmal einen Teil der Krone bei einem starken Sturm verloren zu haben. Kein Grund für sie aufzugeben: die widerstandsfähige Baumart schlägt trotzdem wieder an anderen Orten ds Stammes aus…..

Als wüsste dieser Schwan, dass er sich vor mir als Fotografen besonders posieren muss. Der Lichteinfall ist genial, die Stimmung kraftvoll, der Schwan ein beindruckendes „Fotomodell“…..

Der farbige Lichtreflex, der auf der oberen, rechten Bildhälfte am Himmel hinter dem nächsten Hügel in Richtung Westen steht, nennt man einen „Himmelshund“, oder in der Fachsprache eine Nebensonne. Sie ereignen sich in Folge von Lichtbrechung der Sonnenstrahlen auf rd. 12’000 Metrn Höhe, an winzigen Eiskristallen, die wie kleine Prismen wirken. Natürlich spiegeln sich auch Nebensonnen im See…..; eine für mich selten gesehene Konstellation.

 


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