Was ist Stormchasing?

Gewitterfront vor Stuttgart
Gewitterfront vor Stuttgart (Deutschland), 22.05.11
Wallcloud einer Superzelle bei Mailand
Wallcloud einer Superzelle bei Mailand (IT), 27.05.11

Was bedeutet Stormchasing?

Der englische Begriff Stormchasing stammt aus den USA, wo seit rd. zwei Jahrzehnten Sturmjäger nach Tornados und Gewittern jagen. Seit dem Film "Twister" (USA 1997) ist ein regelrechter Boom entstanden, Stürme zu verfolgen. Dies führte einige Jahre später auch in Europa zu einem sprunghaften Ansteig von Sturmjägern. In den USA werden seit einigen Jahren Stormchasing-Touren angeboten. Xtreme Weather Tours ist in Europa bisher der einzige Anbieter entsprechender Adventure-Reisen.

Wie wird ein Stormchasing durchgeführt?

Anhand von Wetterdaten, -karten und –modellen errechnet der Stormchaser einige Tage zuvor die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Schwerwettersituation. Er erstellt ein Forecast (eine Vorhersage) und grenzt die Targets (die Zielgebiete) möglicher Chasingtouren ein. Je näher das Ereignis zeitlich rückt, desto konkreter wird die Planung, wobei zur Entscheidungsfindung Satelliten- und Radardaten mit berücksichtigt werden. Es erfolgt ein „ready to go“ (Entscheidung) in der Regel zwölf bis sechsunddreissig Stunden vor Abfahrt, was vom zu erreichenden Zielgebiet abhängig ist. Im selben Zeitpunkt werden von Xtreme Weather Tours die für ein Chasing angemeldeten Kunden per Mail oder SMS informiert und die Teilnahme vereinbart.

Wann finden die Stormchasingtouren statt?

Die Saison für Sturmjagden in Zentraleuropa dauert in der Regel von Anfangs April bis Ende Oktober. In der Schweiz treten gewöhnlich nach mitte September keine Gewitter mehr auf. Im Küstenbereich der nördlichen Adria und des Mittelmeeres dauert die Saison länger, in Ausnahmefällen (wie 2011) bis in den November. Der Peak (die Spitzenzeit) für Gewitter ist im Hochsommer, in den Monaten Juli und August, für Wasserhosen im Herbst und je nach Wetterphänomen in anderen Jahreszeiten. Xtreme Weather Tours konzentriert sich hauptsächlich auf die Sommermonate, wenn in der Schweiz und in den angrenzenden Ländern vermehrt Schwerwettersituationen auftreten.

Wohin führen die Stormchasingtouren?

Von der Basisstation Winterthur aus betrachtet, gibt es verschiedene Chasingregionen, die am interessantesten und verkehrstechnisch am besten erreichbar sind. In der Angebotsliste von Xtreme Weather Tours sind die Regionen in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, abhängig von der Dauer des Chasings. Während einfache Tagestouren in der Regel um die Mittagszeit des Ereignistages beginnen und in die Regionen Luzern, Bern, Basel, Schaffhausen und in die Ostschweiz führen, bzw. in die Grenzgebiete benachbarter Länder, muss für ausgedehntere Touren z.B. bis nach München, Stuttgart, Colmar, Lyon, Chiasso usw. mehr Zeit und Aufwand berechnet werden, weshalb dafür auch eine eigene Kategorie geschaffen wurde. Mehrtägige Touren nach Südfrankreich, nach Nordostitalien und Kroatien sind ebenfalls im Angebot, wobei in kostengünstigen Unterkünften übernachtet wird.

Cyrill Steiger und Tim Samaras
Cyrill Steiger im Gespräch mit Tim Samaras (TWISTEX) aus den USA, einem berühmten Tornadojäger. EWK Bremerhaven, 06.03.10
Beobachtung der Wetterlage auf Tour
Unterwegs mit Xtreme Weather Tours: Roland Morgenthaler studiert aufmerksam die Wetterentwicklung, 22.05.11