Tools zur Gewitter- und Blitzanalyse
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CWer kennt es nicht? Es ist dunkle Nacht im Sommer. Man hört weit entfernt das dumpfe Grollen der Donner eines nahenden Gewitters. Das endlose Flackern am Horizont scheint nichts Gutes zu verheissen und man hofft, es ziehe vorbei und verschone das Haus, den Garten und dem Wetter ausgesetzte Habseligkeiten. Dann wird es plötzlich taghell draussen. Gleissend weiss hat sich ein 30’000° Grad Celsius heisser Blitz mit der Geschwindigkeit von 1/6 des Lichts in den Boden gerammt und kurz darauf erfolgt der Donnerschlag, der je nach Entfernung wie ein lauter Peitschenhieb klingt, so als zerschneide, zerhacke er die schwüle Luft. Kein Wunder meinten die alten Völker, der Donnergott Thor schleudere seine Keile zur Erde. Nachdem es kracht, zuweilen wie bei einer Detonation einer Bombe infernalisch, fragen sich einige: „Wie nah war DER denn?“ und beginnen beim nächsten Naheinschlag die Sekunden zu zählen, vom hell werden, bis zum Krach, so wie es uns über Generationen Eltern und Grosseltern überliefert haben. Denn der Schall bewege sich mit 330 Meter pro Sekunde fort und bei drei Sekunden sei der Blitz einen Kilometer weit weg. Das ist zwar nicht falsch, aber nur ein Näherungswert; und mit der Aufregung steigt der Puls und mit den kürzeren Pumpgeräuschen in den Adern, wird auch das subjektive Gefühl vom Begriff „nah“ verzerrt und nur unter angestrengter Ruhe lässt sich eine, zwei, drei Sekunden zählen, um die Blitzdistanz einzuschätzen. Selbst für die geübten Stormchaser und erfahrenen Blitzjäger, ist es zuweilen nötig, die im Internet zur Verfügung stehenden Tools zur Berechnung der effektiven Blitzdistanzen zu verwenden, weil ihr Gefühl sie allenfalls getäuscht hat. Sieht man hingegen Schäden, oder den Blitzkanal in einen Gegenstand einschlagen, reicht die mittlere Schrittlänge vom Standort bis zum Einschlagort, um die Distanz abzuschätzen. Dies ist noch exakter, als die moderne Technik der Blitzortung, die oft im Bereich einejjjr Toleranz von weniger als 50 Meter liegt (BLIDS Siemens).
Am 24.06.2016, während einem Chasing, schlug ein Blitz direkt vor unserer Nase ein (siehe bei Timecode 0:23 im Video; Copyright Bernhard Oker). Wie weit war er entfernt?
Er war so hell, dass der Blitzkanal auf dem Foto nicht sichtbar ist; aber auf der Karosserie (heller Streifen). Er war so nah und so hell, dass er bei mir und bei meinem Chasingkollegen Bernhard Oker noch minutenlang auf der Netzhaut sichtbar war, wenn wir die Augen schlossen. Die Einzelbildauskopplung aus dem Video zeigt den Blitzkanal:
Auf dem folgenden Bild sieht man die Situation vor Ort (Surenmatt in Triengen) bei Tag. Der Blitz schlug in den Giebel des linken Hauses der Gebäudegruppe ein.
D
Die Distanz ist etwa 230-250 Meter.
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http://www.protezionecivile.gov.it/jcms/it/mappa_radar.wp
http://www.radareu.cz/?lng=de&core=
http://skywalker.jimdo.com/jetstream/
http://www.lamma.rete.toscana.it/meteo/modelli
http://www.lamma.rete.toscana.it/modelli/vento-e-mare